Würden Sie glauben, dass die
Mittelmeer-Diät in Wahrheit von einem US-Forscher erforscht und entwickelt wurde?
Anfang der 50er-Jahre analysierte der US-amerikanische Biologe und Physiologe
Ancel Keys aufmerksam die Ernährung der Bevölkerungsgruppen im Mittelmeerraum und verglich sie mit den anderen Ländern.
Die berühmte, von Keys geleitete
Seven Countries Study diente der Beobachtung der Essgewohnheiten und des Lebensstils in sieben Ländern (USA, Finnland, Holland, Italien, Griechenland, Japan und dem ehemaligen Jugoslawien), um deren Auswirkungen auf das Wohlbefinden der jeweiligen Bevölkerung mit besonderem Blick auf das Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu untersuchen.
Die Studie dauerte mehrere Jahrzehnte an und ermöglichte einen detaillierten und sorgfältigen Vergleich der verschiedenen Ernährungsformen mit folgenden Ergebnissen:
- in den nordeuropäischen Ländern waren die am häufigsten verzehrten Lebensmittel Milch, Kartoffeln, tierische Fette und Süßwaren;
- die USA kennzeichneten sich durch einen erhöhten Verzehr von Fleisch, Obst und Süßwaren;
- in Italien stach besonders der starke Verzehr von Getreide (besonders in Form von Brot und Nudeln) und von Wein heraus;
- im ehemaligen Jugoslawien waren die am meisten eingesetzten Lebensmittel Brot, Gemüse und Fisch;
- in Griechenland wurden vornehmlich Olivenöl und Obst verzehrt;
- in Japan aßen die Menschen hauptsächlich Fisch, Reis und Sojaprodukte.
Mit der Studie konnte Keys zeigen, dass ein Ernährungsstil auf Grundlage von Getreide, Gemüse, Obst, Fisch und Olivenöl eine weit bessere Alternative zu den typischen US-amerikanischen und nordeuropäischen Ernährungsformen war, die zu viele Fette, tierische Proteine und Zucker enthielten.
Heute ist die Mittelmeer-Diät von der
Unesco als immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkannt und ihre Grundsätze sind in einer
Ernährungspyramide zusammengefasst, welche die Menge und Häufigkeit der Aufnahme von Lebensmitteln am Tag abbildet.