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Tendenz Finger Food: Rezepte, Ideen und Kurioses

Miniportionen, Maxigeschmack, viel zu erzählen und… null Besteck! Alles über den informellen Essstil, der sich bei Aperitif, Stehpartys und Empfängen durchgesetzt hat.

Unter Finger Food sind kleine Portionen von Gerichten zu verstehen, die ohne Gabel und Messer direkt mit den Fingern (finger= Finger, food= Essen) zum Mund geführt werden. In erweiterter Form versteht man heute unter diesem Ausdruck einen eigenen Stil, wie Essen in Gesellschaft konsumiert wird: dynamisch, meist stehend, ohne gedeckte Tische und ohne Reihenfolge von Gängen.

Mini Sandwiches, salzige Beignets, Frikadellen aus Fisch, Fleisch und Hülsenfrüchten, kleine Törtchen, das sind die klassischen Finger Food Rezepte, aber den Variationen sind keine Grenzen gesetzt.

Doch nicht alles, was man mit den Händen isst, ist Finger Food.

So fallen zum Beispiel weder Pizza noch Pommes oder Erdnüsse, die Sie in der Bar in einer kleinen Schüssel bekommen, unter die Kategorie Finger Food.

Um als Finger Food eingestuft zu werden, muss ein Gericht mit der Hand in einem Bissen oder wenig mehr verzehrt werden können und gleichzeitig muss es so präsentiert werden, dass es auch “schön für das Auge” ist.

Die Präsentation ist ganz wichtig: Finger Food möchte alle Sinne zufrieden stellen, angefangen vom Auge bis hin zum Tastsinn und natürlich dem Geschmack. Die Rezepte für Finger Food sind generell sehr fotogen, im Einklang mit unserer Epoche, in der Essen immer auch „social“ ist.

Raffinierte Miniaturen des Geschmacks

Zusammen mit den einfacheren Rezepten haben sich jene durchgesetzt, die mit Gegensätzen wie süß-sauer, kalt-heiß, weich-knusprig und mit der farblichen Zusammenstellung der Zutaten experimentieren. Die Zubereitung dieser kleinen Verlockungen befolgt präzise Regeln, die das Ziel haben, ein unvergessliches Geschmackserlebnis zu bieten. Den Erfolg dieser Tendenz bestätigen immer mehr Küchenchefs, die sich mit der Erfindung von “Fingerspitzen”- Rezepten beschäftigen. Außerdem ist Finger Food immer öfter in den unterschiedlichsten Situationen und Lokalen präsent: Happy Hour, Stehbuffets bei Empfängen, Privatfesten und Business-Veranstaltungen, ja sogar Hochzeitsbankette.

Leckere Gläser

Vol-au-vents, goldbraune Kroketten, Gemüsechips aus dem Rohr, kleine salzige Torten sind hervorragende Ideen für Finger Food, aber glauben Sie bitte nicht, dass Finger Food ein Synonym für gebackene oder jedenfalls trockene Delikatessen ist. Sie werden sich wundern! Auch ein frisches Tzatziki, eine Kürbiscremesuppe, ein Lachstatar sowie alle Löffeldesserts können in ihrer Finger Food Version präsentiert werden. Das Geheimnis? Kleine Gefäße in Form von Löffeln, vor allem aber transparente Einportionengläser erlauben das stilvolle Servieren von jeder Art von Geschmack und Konsistenz, von vegetarischer Mousse zum Couscous mit Fisch, von würfelig geschnittenem Obst bis zum Cheesecake. In diesen Fällen kann Einwegzubehör, wie z.B. Zahnstocher, kleine Löffel oder kleine Gabeln, verwendet werden.
Eine Tendenz innerhalb der Tendenz sind die “Mehrschicht”- Gläser für Rezepte, bei denen die einzelnen Zutaten nicht vermischt, sondern voneinander getrennt präsentiert werden und dabei attraktive Farbkombinationen zeigen: eine Basis aus einer Creme oder Soße, die Hauptzutat in der Mitte, eine weitere Zutat als effektvolles Topping.

Zwischen Neuheit und Tradition

Tradition, kleine Appetithäppchen mit den Fingern zu essen, schon immer existiert hat. Denken Sie nur an die würzigen Cichéti, die man in den Bàcari von Venedig genießen kann (unvergesslich sind die Crostini mit Stockfischcreme), oder an die Bruschette, die Crostini mit Trüffel oder die Arancini, Spezialitäten, die man nur in den typischen Osterie von Rom, in der Toskana oder in Sizilien findet. Enge Verwandte dieser Delikatessen sind die spanischen Tapas und die baskischen Pinchos.

Haben Sie sich schon einmal an die Zubereitung von Finger Food gewagt? Lassen Sie sich von unseren Rezepten inspirieren, z.B.: Blätterteigröllchen mit Pesto und Vol-au-vents mit Shrimps.